Gleich am ersten Abend unseres Chorwochenendes bestiegen wir zu acht (ich natĂŒrlich mittendrin) den glĂ€sernen Fahrstuhl der Jugendherberge, in der wir seit einigen Jahren unser Workshop-Wochenende verbringen. Mit an Bord hatten wir ein Keyboard. Da wir in den Einzelstimmproben in vier verschiedenen RĂ€umen ĂŒben, brauchen wir natĂŒrlich auch entsprechen viele Pianos. Naja und was soll ich sagen: unseres war eindeutig zu schwer, denn der Fahrstuhl hievte uns unter lautem Ăchzen und Stöhnen (also nicht wir, sondern der Fahrstuhl) zwei mal ca. 50cm hoch, dann war Ende der Fahnenstange. Da standen wir nun eng aneinander gekuschelt , von auĂen neugierig von den unten gebliebenen bestaunt, im Fahrstuhl und fingen an zu schwitzen. Denn es war schon sehr warm in der Kabine und dann versagte die LĂŒftung ebenfalls ihren Dienst. Der per Notknopf angerufene Herr stellte uns in Aussicht, sich um Hilfe zu kĂŒmmern, wir sollten uns einfach in fĂŒnf Minuten nochmals melden. Um es abzukĂŒrzen: wir mussten nicht auf Hilfe von auĂerhalb warten. Nach etwa 15 Minuten konnte uns das Personal der Herberge aus unserer misslichen Lage befreien, uns auf den Boden der Herberge zurĂŒckholen und an die frische Luft entlassen.
Die anschlieĂende gemeinsame Probe verlief komplikationslos. Am Samstagmorgen hatten wir dann unsere Einzelstimmproben. Es gab  in den vielen Jahren, die der Chor schon besteht, immer mal leichte VerĂ€nderungen in der Interpretation der einzelnen StĂŒcke. Und so galt an einigen Stellen die verschiedenen Versionen aufeinander abzustimmen. Ganz besonderes Augenmerk gehört alljĂ€hrlich dem âSâ, das es wohl dosiert zu singen oder auch mal wegzulassen gilt. Das ist ebenso spannend wie die bereits erwĂ€hnten Phrasierungen, die immer wieder Anlass zu Wiederholungen geben.
Der Samstagabend stand auch dieses Jahr wieder im Zeichen des gemĂŒtlichen Beisammenseins. Seit nunmehr neun Jahren fordern wir MĂ€dels unsere Cowboys zum Singen auf. Vor drei gestanden wir dann, dass wir âeinen Cowboy als Mann wollenâ. Letztes Jahr ĂŒberraschten uns die SchlĂŒmpfe, worauf wir dieses Jahr musikalisch âdas Lasso rausholtenâ. Die MĂ€nner lieĂen sich nicht lange bitten und folgten uns âatemlos durch die Nachtâ. Nach diesem echt tollen Programm lieĂen wir den Abend noch mit allerlei Knabbereien, leckeren GetrĂ€nken und guten GesprĂ€chen ausklingen.
Zum Abschluss möchte ich noch zwei Zitate wiedergeben:
Das erste aus der Einzelstimmprobe im Sopran (anlĂ€sslich der bereits erwĂ€hnten unterschiedlichen Versionen): âVielleicht dirigiert er (der Cheffe) uns da ja. Das kann ja mal vorkommen.â
Das zweite stammt aus der gemeinsamen Probe am Sonntagmorgen: âWas ich sage, ist zwar manchmal undeutlich, aber immer bedeutend.â